Friedrich Schiller

Kabale und Liebe

Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne:
Florian Etti
Kostüme: Regina Rösing
Musik: Matthias Schneider-Hollek
Dramaturgie: Rita Thiele

Premiere am 20.04.2002
Düsseldorfer Schauspielhaus

Besetzung:
Präsident von Walter: Artus-Maria Martthiessen
Ferdinand: Tim Egloff
Hofmarschall von Kalb: Klaus Rodewald
Lady Milford: Myriam Schröder
Wurm: Thomas Dannemann
Miller: Thomas Meinhardt
Millerin: Claudia Burckhardt
Luise: Silke Bodenbender
Kammerdiener (Stimme): Prodromos Antoniadis

 

 

 


Pressestimmen:


…“Kosminski hetzt die Figuren aufeinander, treibt sie in mitunter gewaltsame Auseinandersetzungen, so wenn die Briefszene zwischen Wurm und Luise in eine Vergewaltigung umkippt, Ferdinand den Hofmarschall schlicht niederschießt oder Luise sich mit der Lady (Myriam Schröder) im Bogenschiessen messen muss.
Vor allem der jungenhaft-stürmische Ferdinand des Tim Egloff und die spröd-girliehafte Luise der Silke Bodenbender gewinnen so etwas von der Schillerschen „Schwungmasse des Enthusiasmus“ (Alexander Kluge) zurück, der sonst leicht als altkluger Wortrausch daherkommt…“
…“Kosminskis Inszenierung überzeugt als eine gelungene Aktualisierung von Schillers Jugendstück, die nie den historischen Rahmen aus den Augen verliert…“

Bonner Generalanzeiger

 

…“In der Regie Burkhard C. Kosminski am Düsseldorfer Schauspielhaus agiert ein konzentriertes Ensemble. Es gelingt eine dichte Klassikerinszenierung, die die Motive der Figuren zuspitzt und den Absolutismus seiner Zeit nur schlagartig einblendet….“
…“In Düsseldorf lässt Kosminski die Figuren in einem Strudel aus Sprachfetzen und fragmentarischer Neutöner-Musik nach ihrem Rollenprofil suchen. Dann entfachen sie amüsante wie prickelnde Szenarien…“

Westfälischer Anzeiger

 

…“So bekommt Kosminskis Inszenierung die Wendung zum modernen Polit-Krimi, ohne starr am Mythos der Schillerschen Zwangsgesellschaft zu hängen. Ein Spagat der zwischen der historischen Vorlage und modernem Theater…. gelingt…“

Westdeutsche Zeitung

 

Dieser Anfang! Das Liebespaar liegt engumschlungen auf dem Boden, Stadtmusikus Miller sitzt gebeugt hinter seinem Cello und entlockt dem Instrument klagend-schrille Töne, Lady Milfort hängt auf einer steilen Wendeltreppe, Präsident von Walter wiederum klimpert verlegen auf dem Klavier herum, in der Ecke sitzt wie versteinert die Millerin, und Stadtschreiber Wurm trägt eine Blume in der Hand, die er nah der gewaltigen Kabale mit höhnischer Geste auf das tote Paar werfen wird. Dieser Anfang, eine grandiose Text-, Bild-, Tonmontage, nimmt das Ende voraus. Dann ein plötzlicher Lichtwechsel, und Luise stürmt in die Arme von Ferdinand….“
…“Florian Etti stellte die Bühne in die Mitte des Raumes: Ein Metallgerüst mit steiler Treppe und einem Abgang in den Bühnenkeller. „Arena-Theater“ nennt sich das, ein ideales Terrain freilich für jene „Gefühlsmoderne“, die Kosminski im Auge hatte. Jedenfalls gewinnt das Stück an Gegenwart, Schärfe, und Klarheit hinzu und bleibt dennoch unangetastet. Der Text, seine Untiefe, die in ihm geronnenen, steuernden Motive sind für den Regisseur und seine Schauspieler Leitfaden für eine theatralisch wirksame, gewissenhafte Erkundung. Sie zeigen dass die Ursache der Katastrophe, die nicht nur das Leben des Liebespaares zerstört, in den tieferen Schichten persönlichen Bewusstseins wurzelt…“
…“ – ein in sich stimmiges, rollentypisch agierendes Ensemble also, das am Schluss herzlich gefeiert wurde…“

Neue Rhein Zeitung

 

…“Die Kraft der Liebe kann immer in Selbstzerstörung münden, so das Fazit einer packenden Inszenierung, mit der Burkhard C. Kosminski jetzt in Düsseldorf überzeugt.
Unkenrufer fragten sich: Kann der Erfolgsregisseur Kosminski,  der sich mit „Dancer in the Dark“ und „39,90“ als Spezialist für Dramatisierung von Film und Roman hervortat, überhaupt einen Klassiker auf die Bretter bringen? Er kann. Und zwar besser als mancher Andere. Kosminski nimmt die Sprache der Weimarer Klassik ernst, frischt sie in Maßen auf und spitzt die Handlung so zu, dass kein Museumsstück daraus wird.

Westfälische Rundschau

 

…“Regisseur Burkhard C. Kosminski inszeniert klug und mit leichter Hand über alle Vermittlungsprobleme hinweg – indem er um den Ausgang der Sache kein Gewese macht….“
…“Zu den Stärken der Düsseldorfer Inszenierung gehört es, dass sie der Entwicklung der Charaktere und Beziehungen Zeit lässt. Nehmen wir diesen Wurm, Haussekretär, heute würde man sagen: persönlicher Referent des Präsidenten. Thomas Dannemann verleiht ihm ein komplexes Profil, das mehr zeigt als bloß den intriganten Schnelldenker….“

Rheinische Post

 

Schillers „Kabale und Liebe“ ein bewegendes Erlebnis
…“Unter der Regie von Burkhard C. Kosminski führt das Düsseldorfer Ensemble das ausweglose Spiel der Selbstzerstörung eindrucksvoll vor Augen. Immer wieder stoßen die Protagonisten an den Eisenkäfig, der die harten Grenzen von Normen und Zwängen symbolisiert. Ohne eine Chance der Veränderung, fügen sie sich Verletzungen zu, wenn ihr jugendlicher Elan, die Verwirklichung ihrer Wünsche sucht. Despoten und Opportunisten regieren die Welt; der Traum von Freiheit und Liebe endet im Doppeltod von Luise und Ferdinand. Und Schillers Erfahrungen gehören nicht einer historischen Vergangenheit, sie bleiben allgegenwärtig...“

Messemagazin

 

…“25 war Friedrich Schiller, als er sein bürgerliches Trauerspiel „Kabale und Liebe“ schrieb. 218 Jahre ist das her und kein bisschen angestaubt, wenn Burkhard C. Kosminski Regie führt. Ihm gelang eine hervorragende Inszenierung: die Sprache geschliffen, das Spiel mitreißend. 3 Stunden Klassik und keine Sekunde Langeweile. Immer wieder klatschten die Premieren-Besucher im Düsseldorfer Schauspielhaus die Akteure heraus…“

BILD Zeitung

 

…“Schillers „Kabale und Liebe“ ist im Düsseldorfer Schauspielhaus zu sehen – mit einigem Gewinn…“

Kölner Stadtanzeiger

<Fenster schließen>