Tankred Dorst

Merlin

Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne:
Florian Etti
Kostüme: Bernd Skodzig
Musik: Jörg Gollasch
Dramaturgie:
Jens Hillje
Kämpfe: Klaus Figge

Premiere am 09. 10. 2002,
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin

Besetzung:
Merlin : Falk Rockstroh
Teufel : Robert Beyer
Artus : Thomas Bading
Ginevra : Stephanie Eidt
Lancelot : Jörg Thieme
Elaine : Silke Bodenbender
Kay : Ronald Kukulies
Mordred : Andreas Grothgar
Gawain : Mark Waschke
Argawain : Tim Lang
Gareth das Kind : Linda Olsansky
Lamorak : Felix Römer
Morgause : Andrea Bürgin
Beauface : Ines Hess/Doris Egbring-Kahn
Parzival : André Szymanski
Alter König (Parzival) : Erhard Marggraf
Alte Königin (Blanchefleur) : Helga Uthmann
Viviane : Christina Geiße
Ritter : Alexander Klaus (Roter Ritter),
Lisi Corcoran, Stephanie Hess, Markus Huber,
Vanessa Machowetz, Ingmar Skrinjar, Sylvia Zöppritz

 


Pressestimmen:

„…so recht zu berühren vermögen in der Inszenierung die Szenen, in denen es richtig menschelt, Frauen eifersüchtig, Männer grosstuende Jammerlappen sind, Jung gegen Alt antritt und schließlich alle gegen alle sind. Genau daraus bezieht die Aufführung in der Regie von Burkhard C. Kosminski vom Düsseldorfer Schauspielhaus ihre Wirkung…“
„…Das Kunststück der Regie besteht darin, durch Dichte der Szenen, die Art, wie gespielt, wie sich gegeben und ergeben wird, eine so starke Sinnlichkeit entstehen zu lassen…“
…“Großes Theater kann sein, was inhaltlich „vorneuzeitlich“ ist…“

Berliner Zeitung

 

Kosminki hat seine Fassung in einen schönen melancholischen Rahmen gepackt. Blanchefleur und Parzival, ein alt gewordenes Königspaar, streiten um die Erinnerung. Hat er die Gralsburg nun gefunden, oder nicht? Er weiß es nicht mehr, und das ist eben für sie der Beweis, dass er dort gewesen ist, wo die irdischen Konflikte keine Rolle mehr spielen. Der Verlust des Gedächtnisses als Erlösung von allem? So hat man sich das eigentlich nicht vorgestellt. ….“

Die Tageszeitung

 

„…So wirkt die um viel Handlungsballast abgespeckte und spannend inszenierte Ritter-Mär wie ein märchenhafter Fantasyfilm aus dem Reich der Harry Potters und Hobbits: Einziger Unterschied – hier geht es nie um kinderfreundliche Unterhaltung, sondern um das Leben als Vorhof zur Hölle…“

Financial Times Deutschland

 

„…Bejubelter Saisonstart mit Dorst an Berliner Schaubühne…“
„…Regisseur Burkhard C. Kosminski stellt für die Berliner Erstausstattung das Ende an den Anfang. Ein dementer „Alter König (Parzival)“ erinnert sich mithilfe einer „Alten Königin (Blanchefleur)“ an den einstigen Aufbruch des jungen Artus in eine friedliche Welt, in derLöwen Gras fressen, alle Ritter in gleichberechtigter Eintracht am runden Tisch sitzen sollen. Als Rückblick zeigt er den Schrecken dieser Diktatur des Guten über das Böse….“
„…Kosminski, der Schauspiel und Regie am Lee-Strasberg-Theaterinstitut in New York gelernt hat, bindet die disparaten Szenen auf der umläufigen Bühne immer wieder durch packende Darstellungskunst zusammen….“
„…Ihn interessieren die Menschen und ihre Beziehungen zueinander. Auf diesem Weg zeigt er uns unsere Welt, unser Leben, provoziert uns zur Selbstbefragung: „Kann es das gewesen sein?“ Der Applaus steigert sich zum Schluss fast zum Jubel für alle Mitwirkenden und das Team…“

Osnabrücker Zeitung

 

„…Gelungene Premiere von „Merlin“ an der Schaubühne…“
„…Der Uraufführung in Düsseldorf 1981 folgte 1982 ein Zweiteiler von fast acht Stunden an den Münchner Kammerspielen. Nun bringt ihn erstmals eine Berliner Bühne. Und zwar mitreißend vorzüglich.
Burkhard C. Kosminski vom Schauspiel Düsseldorf, in New York ausgebildet, auch in Los Angeles schon erfolgreich, inszeniert mit einem qualitätvollen, hervorragend auf einander eingeschworenen, großen Ensemble die Geschichte vom gutenTeufelssohn Merlin…“
„…So bekommt der Abend mit Witz und Weisheit großen Bogen, bewegende Aura. Ein Mythos wird Gegenwart, ohne mit Breitband-Glamour, Ritterspektakel oder Event-Gekrähe aufzutrumpfen. Hier wird gescheit und lebhaft von damals wie von heute erzählt. Und wir erkennen uns darin gespiegelt. Ein großer Abend mit gro0em Applaus für alle…“

MOZ

 

„…Burkhard C. Kosminski nähert sich in seiner Bearbeitung von Tankred Dorsts Merlin oder das wüste Land den  zentralen Themen: der normbrechenden Liebe, dem Traum vom Glück, dem Niedergang der Utopien, der Auslöschung der christlichen Zivilisation, und den Kräften des Chaos, die allen schöpferischen Prozessen innewohnen…“
„…Burkhard C. Kosminski, leitender Regisseur am Düsseldorfer Schauspielhaus, ist mit der Inszenierung von Dorsts Merlin ein hohes Risiko eingegangen. Denn schon die Strichfassung des knapp vierhundert Seiten umfassenden Werkes, das vor 21 Jahren in Düsseldorf von Jaroslav Chundela uraufgeführt wurde, verlangt es, dass mächtige Schneisen in das Reich der Ritter und Rächer geschlagen werden: Kosminski betont dabei die Gott- und Gralssuche sowie die destruktive Kraft der Liebe, wenn sie keine Erfüllung findet….“
„…Die Aufführung mutet wie die Ausstellung einer Welt an, die der Vergangenheit angehört und die nun in unsere Lebenswelt geholt wurde…“„…Dieser Merlin ist doch ein seltsames Zwitterwesen: Magie und Mechanik, aus Zauber und Zurüstung…“

Frankfurter Rundschau

 

„…nun hat das Drama zwanzig Jahre nach seiner ersten Aufführung in Düsseldorf und München und einem Siegeszug durch die Weltszene auch Berlin erreicht. In einer dramaturgisch klugen Dreieinhalbstunden-Fassung, die der junge Düsseldorfer Regisseur Burkhard C. Kosminski inszeniert…“
„…Richtig aber beliebt die Wahl des Stückes. Dieser „Merlin“ eröffnet einen Welt-Raum und nicht nur die Wohnküche von nebenan…“

Der Tagesspiegel

 

„…Eigentlich ist Burkhard C. Kosminski ein Mann der Gegenwart. Und einer der Schnellsten darin, sie auf die Bühne zu bringen: Er inszenierte in Dortmund den Dogma-Streifen „Das Fest“ und dramatisierte im Düsseldorfer Schauspielhaus den Björk-Film „Dancer in the Dark“. Sogar Frédéric Beigbeders Buch „39,90“ machte Kosminski kurz nach Erscheinen bühnentauglich. Ebenfalls in Düsseldorf…“
„…Jede Stadt hat ihr Stück? Womit hat Berlin das verdient? „Die Tafelrunde“, sinniert Kosminski, „ist doch Filz und politische Stagnation in Reinstform..“„…Es steht nicht zu befürchten, dass hier einer zwanghaft aktualisieren will oder quasi als Neuauflage von Christoph Heins 1989 in Dresden uraufgeführten „Ritter der Tafelrunde“ das Scheitern der müden Kämpen am Artushofe als politisches Menetekel einer untergehenden Gesellschaft verstanden wissen will.
Kosminskis Schwerpunkt ist ein anderer. Für ihn ist, was und wie am runden Tisch von Artus verhandelt wird, „eine Art psychologisches Kammerspiel“. Ihn interessieren die Figuren und ihre Beziehungen zueinander…“
„…“Einer stört immer“, sagt Kosminski. „Merlin hatte mit seiner gesellschaftlichen Vision eine super Idee. Aber er hatte leider die falsche Besetzung.“…“

Berliner Morgenpost

„…Kosminski, der Schauspiel und Regie am Lee-Strasberg-Institut in New York gelernt hat, bindet die disparaten Szenen auf der umläufigen Bühne immer wieder durch packende Darstellungskunst zusammen, durch präzise Gesten, durchdachte Mimik, trefflich-frische Figurenzeichnung schon in den Kostümen…“

Dresdner Neueste Nachrichten Online

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