Felicia Zeller

Die Welt von hinten wie von vorne

Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne:
Florian Etti
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik:
Hans Platzgumer
Licht: Nicole Berry
Dramaturgie: Katharina Blumenkamp

Uraufführung
am 5. Oktober 2013

Nationaltheater Mannheim

Besetzung:
Klaus Klausen: Andreas Grothgar
Sandra Ardnas: Dascha Trautwein
Mitarbeiter Dirk: Klaus Rodewald
Mitarbeiterin Camilla: Sabine Fürst
Mitarbeiter Ralf: Sven Prietz
Deejay: Hans Platzgumer

 

 


Pressestimmen:

„[…] Burkhard C. Kosminski (Regie) und Florian Etti (Bühne) lassen die beiden Schauspielerinnen und drei Schauspieler in einem Stangengerüst herum- und auch weit nach oben klettern. Einsatzfreude ist dabei keine Floskel und Höhenangst ein Ausschlusskriterium. An ein Spielgerät für Große ließe sich denken, an die ewige Baustelle Marketing, aber auch an ein stählernes Bürogebäude. Ein solches hat die erfolgreiche Agentur Mover und Shaker und Partner inzwischen für sich allein. Ihr Mitarbeiter aus allen Ebenen eine Bürohierarchie sehen hier allerdings aus wie Designer-bebrillte Superhelden in den berufsüblichen glänzenden Einteilern (Kostüme: Ute Lindenberg).“
„Zeller will das Artifizielle und sicher auch das Überzogene. Von Schauspielern dargestellte Power-Point-Präsentationen schweben ihr vor, für die in Mannheim auf den Satin-Strampelanzügen Lichterreihen aufleuchten und aus Menschen Strichmännchen machen.“
(Frankfurter Rundschau, 7. Oktober 2013)

„Das Repertoire an eingängigen Lerrformeln ist endlich; dafür sind die Gefahren, dass bei den Kampagnen etwas schiefgeht, endlos. Permanente Kontrolle aller Partner ist also angesagt – und der Verzicht auf Privatheit, die Auflösung der Individualität. Und weil es ja nie um Inhalte oder Haltungen geht und uns dieser Wahnsinn aus Weltbild-Dilettantismus, Beliebigkeit und Größenwahn so vertraut ist, lässt Zeller die branchenüblichen Worthülsen samt Strichlisten-Stakkato lawinenartig auf die Zuschauer einprasseln. Regisseur Burkhard Kosminski hat diesen Sog laut und poppig durch-rhythmisiert – und bedient ihn.“
(Deutschlandradio, 6. Oktober 2013)

„Ein stählernes, bühnenhohes Klettgerüst ist dem Ensemble gleichsam Spielfläche und Ordnungsraster. Elementen einer PowerpointPräsentation gleich sollen die PR-Berater agieren. Sie tanzen und turnen in schwindelerregender Höhe oder lassen sich trocken protokollarisch referierend an der Front des Gitterkäfigs hängen, als hätte sie jemand an die Wand geworfen. Das ist beeindruckend, bisweilen auch spektakulär. Besonders Dascha Trautwein glänzt als abgebrühte Teamleiterin Sandra Ardnas mit artistischem Geschick.“
(Nachtkritik.de, 7. Oktober 2013)

„Man ist in Bewegung. Auf bewundernswerte Weise auch auf dem Klettergerüst von Bühnenbildner Florian Etti. Kosminski hat sich, wie schon bei Zellers »Gespräche mit Astronauten« für die frontale Lösung entschieden.[… ]
[… ] Sabine Fürst brilliert tänzerisch und mit Spagat, Dascha Trautwein räkelt sich lasziv kunstvoll wie eine Schlange um die Stäbe, Klaus Rodewald läuft launig wie ein 3-D-animiertes Cybermännchen.“
(Mannheimer Morgen, 7. Oktober 2013)

„Das Quintett der Agentur ‚Mover und Shaker und Partner‘ ist besetzt mit lauter Hipstern, die klobige Brillen tragen, mit extrem künstlich wirkenden Perücken ausstaffiert sind und in eng anliegenden Ganzkörperkondomen stecken, die halb Sportdress sein können, halb Comic-Outfit (Kostüme: Ute Lindenberg). Sie veranstalten ‚Meetings‘, treffen sich in der ‚Chillzone‘, sondern schillernde Sprechblasen ab, und wenn sie besonders sportiv durch das vom Bühnenbildner Florian Etti entworfene Büroturm-Klettergerüst turnen, leuchten bunte Streifen an ihren Kostümen, sodass sie wie Piktogramme auf einer dreidimensionalen Excel-Tabelle aussehen. Optisch macht der Abend also viel her. Akustisch auch, weil der Perkussionist und DJ Hans Platzgumer für perfekt wummernde Beats sorgt.“
(Rhein-Neckar-Zeitung, 7. Oktober 20
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